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Projektor - Umbau für Einzelbild-Transfer Grundsätzlich lässt sich jeder handelsübliche Projektor für den Einzelbild-Transfer benutzen, der einzige Haken an der Sache: Man muss ihn dazu bringen, sehr langsam zu laufen, nämlich mit ca. 1 Bild/sec. Exakte Beibehaltung der Geschwindigkeit ist dabei nicht erforderlich, ab 2 B/sec besteht allerdings die Gefahr, dass nicht alle Bilder ordentlich abgespeichert werden. Das hängt aber auch von der Leistungsfähigkeit des PC, von der Capture-Karte, und nicht zuletzt auch von der verwendeten Capture-Software ab. Eine solch langsame Projektionsgeschwindigkeit erzielt man durch Umbau des Filmantriebs, wobei das genaue Vorgehen vom jeweiligen Projektor abhängt. Eine Regelung der Motorgeschwindigkeit ist zwar oft möglich oder nachträglich einbaubar (bei Netzstrommotoren mit Hilfe eines elektronischen Reglers für induktive Last, bei Niedervolt-Gleichstrommotoren mit einem regelbaren Hochlast-Vorwiderstand), doch bis auf 1 B/sek werden wir nicht herunter regeln können, da der Motor vorher schon nicht mehr das nötige Drehmoment erreicht, und einfach stehenbleibt. Daher ist auch ein mechanischer Eingriff nötig, der das Übersetzungsverhältnis zwischen Motor und Filmantrieb vergrössert. Denkbar ist eine Verkleinerung des Antriebsrades auf der Motorwelle, und im Gegenzug eine Vergrösserung des Riemenrades des Filmantriebs. Ob das gelingt, hängt entscheidend von der Bauart des Projektors ab. Es gibt Bastler, die haben den Originalmotor gegen einen regelbaren Gleichstrommotor ausgetauscht, oder auch Zwischengetriebe eingebaut, um die angestrebten 1 - 1,5 B/sek zu erreichen. Passendes lässt sich oft im Modellbaubereich finden.
Ganz ohne mechanische Umbauten kommt man hier aber auch nicht aus. Wichtig: Voraussetzung für gutes Gelingen und zuverlässigen Transfer-Betrieb ist, dass alle mechanischen Antriebsteile (Wellen, Buchsen, Zahnräder, Lager) frei von alten, verharzten Ölen sind und frisch gefettet. Der Antriebsmechanismus ist bei den ELMO-Projektoren "SP-deLuxe" und "FP" identisch, so dass die vorgestellte Modifikation des Antriebs bei beiden Modellen möglich ist. Nebenbei sei angemerkt, dass es auch noch andere ELMO-Modelle gibt, die so aufgebaut sind. Modifikationen am Antrieb
Durch diese einfache Veränderung gelingt es, den Motor auf Drehzahl zu halten, und dennoch den Filmtransport in der gewünschten Weise zu verlangsamen. Bei der praktischen Ausführung erwies sich die Achswelle des Motors als zu kurz, was den Riemen abrutschen liess.
Der Original-Riemen wurde durch einen stabilen Dichtungsring ø 45 mm (O-Ring) aus dem Santärbdarf ersetzt. Man sieht, wer solch ein Projekt machen möchte, sollte mit offenen Augen durch den Sanitärbereich eines Baumarktes streifen! Das Flügelblendenrad Ein Problem stellte das Flügelblendenrad dar, denn beim Einzelbildtransfer sind die Dunkelphasen der Blendenflügel absolut störend und unerwünscht. Andererseits kann das Blendenrad nicht einfach entfernt werden, da es bei diesen Projektoren Teil des Filmantriebs ist. Mir kam schliesslich der Geistesblitz, das Blendenrad durch eine Plexiglasscheibe identischer Abmessungen zu ersetzen. Das Blendenrad wird ausgebaut, eine ca. 2 mm dicke Plexiglasscheibe mit einem Durchmesser von ca. 130 mm ist schnell angefertigt, eine Befestigungsmuffe für Achsen ø 5 mm fand ich zum Glück in meinen Bastelkisten. Hierfür kann man natürlich auch die Originalmuffe benutzen, nachdem man sie von überflüssigem Blech befreit hat. Jetzt wird der äussere Laufring abgetrennt, die Plexiglasscheibe eingeklebt, und die Achsmuffe exakt zentriert befestigt.
Vor dem Umbau entsprach 1 Umdrehung der Motorwelle 1,5 Umdrehungen des Gummi-Reibrades. Nach dem Umbau entspricht 1 Motorumdrehung nur noch 0,3 Umdrehungen des Gummi-Reibrades. Der Umbau bewirkt also eine Untersetzung von rund 5:1 im Vergleich zum Originalzustand. Abhängig von den genauen Abmessungen kann man so in den Bereich von etwa 4-5 Bilder pro Sekunde kommen. Die weiteren Massnahmen, um zu den gewünschten 1-1,5 B/sec zu kommen, sind bei den beiden Projektormodellen nun aber verschieden: "ELMO SP-deLuxe"
Der Projektor sollte vorher gut warmlaufen, dann wird auf Vorlauf geschaltet, der Speed-Knopf steht kurz vor Minimum. Durch vorsichtiges Verstellen der Trimmer merkt man schnell, wie der Motor reagiert, von Losrasen bis zum Stillstand haben wir die ganze Palette. Angestrebt wird eine Geschwindigkeit von ca. 1 B/sec. Am Speed-Knopf sollte man dann einen Regelbereich von Stillstand bis max. ca. 8-10 B/sec. haben. Beim Transfer stellt man dann am Speed-Knopf Werte um 1-1,5 B/sec. ein, für schnelleren Vor- oder Rücklauf dreht man ihn auf Maximum. "ELMO SP-F" Bei der Anpassung des "ELMO SP-F" wird es etwas komplizierter, denn jetzt müssen wir zum Lötkolben greifen. Bei diesem Gerät liegt ein Hochlast-Drehwiderstand im Stromkreislauf des Motors, der durch den "Speed-Knopf" eingestellt wird. Dabei kann die Betriebsspannung am Motor zwischen ca. 42 V bis 67 V betragen. Ziel ist nun, die Betriebsspannung zu senken, damit der Motor langsamer läuft. Es gibt elegantere (und aufwändigere) Methoden zur Regelung eines Gleichstrommotors, Stichwort Puls-Weiten-Modulation "PWM", aber ich kam durch Vorwiderstände im Motorkreislauf auch zu dem gewünschten Ergebnis.
Wie man im Diagramm sieht, habe ich zwischen Drehregler und Motor eine Anordnung von Hochlastwiderständen geschaltet. Die Werte sind 1 Stück 330 Ohm/50 W und 2 Stück 1,5 KOhm/35 W. Sie sind parallel geschaltet und bilden einen Gesamtwiderstand von 229 Ohm. Die Spannung am Motor kann nun mit dem Speed-Knopf auf Werte von ca. 17 Volt bis 25 Volt eingestellt werden, was gemeinsam mit den mechanischen Abänderungen zu der gewünschten Projektionsgeschwindigkeit im Bereich von ca. 1 B/sec bis ca. 2,5 B/sec führt. Alle Werte wurden experimentell ermittelt.
Voraussetzung für einen reibungslosen Transfer-Betrieb ist längeres Warmlaufen im "Schnellgang". Ausserdem muss die Projektormechanik gut geschmiert, und frei von alten verharzten Ölen sein, denn der Motor hat bei niedrigerer Betriebsspannung auch weniger Kraft, und droht sonst bei langsamen Touren einfach stehen zu bleiben. Lüfter Der Original-Lüfter ist dimensioniert, um die 150-W-Projektionslampe zu kühlen. Um mehr Platz für den Umbau zu schaffen, habe ich ihn kurzerhand ausgebaut. Das Teil wirbelt auch mehr Staub auf, als einem lieb sein kann. Um dem Motor trotzdem etwas Kühlung zu verschaffen, fertigte ich aus Blech schöne Ventilatorflügel an, die ich auf der Motorwelle befestigte.
Nach dem Umbau des Projektors muss die nächste Nuss geknackt werden: Wie bringe ich eine Software dazu, im genau richtigen Moment ein JPG-Bild zu speichern? Die Antwort: Automatisierung durch eine Lichtschranken-Schaltung.
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