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Jugoslawien - Griechenland - Türkei - Persien16.7. - 13.10.1974 Teil 2
In der Zypernfrage hat es währenddessen keine grossen Veränderungen gegeben. Das Säbelrasseln ging zwar weiter, jedenfalls ist es aber zu keinen weiteren Kämpfen gekommen. Allerdings wurde die faschistische griechische Militärjunta gestürzt, und Karamanlis am 24. Juli als Staatspräsident vereidigt. Das nährt unsere Hoffnung, wenigstens doch nach Griechenland einreisen zu können, als wir am 31. Juli Novigrad verlassen, und die Reise über Trogir und Split in Richtung Dubrovnik fortsetzen. Der Tag endet nach einem Abendbier auf dem dortigen Autocamp. (Karte)
Am Morgen erzählt uns jemand, dass die griechische Grenze geschlossen sei! Das hören wir nicht gerne, und auf jeden Fall werden wir das heute persönlich überprüfen! Nach 190 Km stehen wir am Grenzübergang Niki, und er ist offen! Verschwunden sind die Triumphbögen und Propagandasprüche der Militärjunta, das Schild mit dem "Phönix aus der Asche" ist niedergetreten! Die Einreise verläuft völlig problemlos, nur die Aktion mit den Benzingutscheinen dauert länger als erwünscht. Wir freuen uns riesig, dass wir wenigstens schon mal nach Griechenland gekommen sind! Wir fahren noch bis Kalambaka bei den Meteora-Klöstern, und schlagen unser Zelt auf dem Campingplatz in Kastraki auf. In Kalambaka essen wir zu Abend, und gönnen uns noch einen Ouzo als Schlaftrunk. Kalinichta! (Karte)
Wir fahren durch die Bergwelt der Meteoraklöster, eine einmalige Landschaft, und man fragt sich, mit wieviel Mühen die damals ihre Klöster an solch unzugänglichen Stellen errichtet haben. Danach laden wir das Zelt ein, gehen duschen (herrlich!), und fahren nach Kalambaka zum Mittagessen. Dann geht es weiter über Trikala, Lamia und Itea nach Delfi. Unterwegs lässt die Wirkung der Bremse merklich nach. Wir entlüften sie hinter Lamía, doch das hilft nur kurz. Also fahre ich mit der entsprechenden Vorsicht. Den Abend verbringen wir in Arachova, wo die Keftedes noch genauso gut sind wie vor zwei Jahren, der Wein leider nicht. Dann übernachten wir auf dem Campingplatz von Delfi. (Karte) Ein starker Sturm hat die Nachtruhe gestört, und uns kaum schlafen lassen. Zuerst mal baue ich den Hauptbremszylinder aus, auf den mein Verdacht gefallen ist.
Trotz der maroden Bremse verläuft die Fahrt nach Athen glatt. Wir richten uns auf dem Camping Dafni ein, und besuchen abends natürlich das Weinfest, dessen Gelände gleich nebenan ist. Leider sind wir heute sehr müde und lahm. (Karte) Wir erwachen früh am nächsten Morgen, denn das Zelt steht voll in der Sonne, und dazu ist es entsetzlich staubig hier. Wir fahren in die Stadt zum Geld wechseln, und suchen dann die grosse Ford-Werkstatt "Stakor"auf. Ein Herr Radke steht uns hilfreich zur Seite. Einen passenden Bremszylinder haben sie jedoch leider nicht auf Lager, eine Bestellung würde 3 Monate dauern! Herr Radke schickt uns in eine andere Ford-Werkstatt, zu "Kodellis". Und hier holt man ganz selbstverständlich das passende Teil aus dem Lager, bin ich froh! Mit Bremsflüssigkeit kostet der Spass ca. 100 DM. Auf dem Campingplatz baue ich das Ding ein, und entlüfte mit Connies Hilfe die Leitungen. Jetzt ist alles wieder O.K. Am Nachmittag fahren wir nach Piräus zum Hafen, und kaufen Schiffsbillets für Mittwoch, den 7. August. Die Passage mit der "Phaistos" nach Hania auf Kreta, für 2 Personen Decksklasse und das Auto, kostet nur 86 DM. Am Tag darauf besichtigen wir stundenlang das Nationalmuseum, und anschliessend fahren wir hinauf zur Akropolis.
Den Abend verbringen wir dann in der Athener Altstadt "Plaka", am Fusse der Akropolis, aber hier herrscht ein ziemlicher Rummel. Nach einiger Suche finden wir dann doch eine ruhige und billige Gartenkneipe nach unserem Geschmack.
Schon früh werden wir wach, und werden so Zeugen eines herrlichen Sonnenaufganges. Gegen 7.30 kommen wir in Hania an. Die Suche nach Brot gestaltet sich schwierig, dann kaufen wir noch Butter und Joghurt zum Frühstück. Heute ist der 8. August, der Tag, an dem wir uns mit unseren Wiesbadener Freunden treffen wollen. So halten wir gespannt Ausschau nach ihnen, vermuten sie auf dem Campingplatz. Dort erfahren wir, dass sie zwar hier waren, aber vor zwei Tagen abgereist sind. Wir nehmen an, dass sie nach Rethimnon gefahren sind, doch können wir auf dem dortigen Camping "Elisabeth" auch keine Spur von ihnen entdecken. Während wir noch überlegen, was zu tun sei, und ob wir vielleicht nach Agia Galini fahren sollten, da kommt uns auf der Hauptstrasse plötzlich Barnies Mercedes-Bus entgegen! Das gibt ein grosses Hallo! Seit zwei Tagen sind sie alle in Rethimnon, auf dem Camping "Arkadia". Heute wollen sie aufbrechen nach Agia Galini, wie sich das trifft! (Karte)
Da es in dem Zimmer sehr heiss und stickig war, haben wir schlecht geschlafen. Dafür verleben wir hier aber einen schönen Strandtag, essen abends gemeinsam in einem der kleinen Restaurants, und spielen dann in grosser Runde Monopoly, wobei ich aber ziemlich kläglich abschneide.
Zusammen mit Barnie, Tino und Peter kraxele ich den Felsen hinauf zu den Fossilien, die Damen ziehen es vor am Strand zu liegen. Ich habe keine rechte Lust, an den Fossilien herumzuhämmern, und lasse mich lieber von den Wellen nasspritzen. Anschliessend dusche ich, muss dafür eine Gebühr von 5 Dr. entrichten! Das gefällt uns hier nicht mehr, darum verlassen wir Matala, fahren weiter bis Mires. Das ist aber ein trister Ort, wie sich bei näherer Betrachtung erweist. Es gibt hier nix gescheites zu essen, nicht mal Bohnen, und auch nix gescheites zu trinken, nämlich kein Bier. Das ist auch nichts für uns! Wir fahren etwas nach ausserhalb, und dann bauen Tino und ich die Zelte auf, die Anderen schlafen in ihrem Bus. (Karte)
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