Projektion mit 16,667 B/s

Diese Beschreibung gilt sowohl für das einfache Abfilmen, als auch für den qualitativ besseren Transfer mit Vorsatzoptik direkt vom Bildfenster des Projektors. In beiden Fällen ist eine Projektionsgeschwindigkeit von 16,667 B/sec unabdingbar.

Flackerndes Bild durch unterschiedliche Bildfrequenzen

Ein S-8-Projektor liefert 18 B/sec, welche durch die Dreiflügel-Blende dreimal projiziert werden. Daher beträgt die effektive Bildfrequenz also 3 x 18 = 54 B/sec.  Bei N-8-Filmen sieht die Rechnung so aus: 3 x 16 = 48 B/sec. In beiden Fällen haben wir eine Abweichung von der Video-Norm, welche auf 50 Halbbildern/sec beruht. Das ist die Ursache für das starke Helligkeitsflackern, welches ein Video unbrauchbar macht.

Um dieses Flackern und Flimmern verschwinden zu lassen, muss die Prokektionsgeschwindigkeit in jedem Fall auf genau 16,667 Bilder pro Sekunde eingeregelt werden. So erhält man effektiv 16,667 x 3 = 50 B/sec. Die Kamera bekommt dann also 50 Bilder vorgesetzt, und das Flackern ist verschwunden. Wichtig ist auch, dass die Kamera das Bild mit 1/50 sec Belichtungszeit aufnimmt.

Projektor muss regelbar sein

Voraussetzung ist also ein Projektor mit stufenlos regelbarer Geschwindigkeit, was nicht bei jedem Gerät gegeben ist. Und besitzen wir sowohl N-8 als auch S-8-Filme, dann muss er auch für beide Formate geeignet sein.

Haben wir ein Gerät mit stufenlos regelbarer Geschwindigkeit (meist 16 - 24 B/sec), so können erste Versuche beginnen. Es gibt solche Projektoren besonders von "Bauer" und "Elmo".

Bei Projektoren mit fest eingestellten Geschwindigkeiten kann ein elektronischer Regler helfen, wie sie z. B. als Drehzahlregler für Ventilatoren für ab ca. 30 EUR zu haben sind (Ebay). Einfache Lampendimmer sind nicht geeignet.

Perfektion durch elektronische Steuerung

Eine sichere, aber aufwendige Alternative ist die Umrüstung des Projektors auf elektronische Steuerung durch die Video-Kamera. Hierbei wird der Synchronimpuls der Kamera aus dem Videosignal herausgefiltert, und durch eine elektronische Schaltung zur bildgenauen Steuerung des Projektors verwendet.

Hier findet man eine Bauanleitung für dieses Verfahren, und auch weitere informative und aufschlussreiche Informationen zum Thema Filmtransfer.

Es werden auch fertig modifizierte Projektoren angeboten, bzw. Zubehörteile für den Umbau. Kommt man mit seinem eigenen Gerätepark nicht klar, sollte man sich im Netz einmal umsehen, auf meiner Link-Seite habe ich einige Adressen angegeben.
 

Meine Lösung

Mein Projektor "Elmo SP-de Luxe" besitzt einen elektronisch geregelten Gleichstrommotor, der in weiten Grenzen geregelt werden kann, ähnlich wie das baugleiche Modell "Elmo SP-F", dieses hat allerdings keine elektronische Steuerung. Jedenfalls kann ich ohne Umbauten die geforderte Bildfrequenz von 16,667 B/sec einstellen.

Dabei hält der Projektor die eingestellte Geschwindigkeit über einen längeren Zeitraum weitgehend konstant.

Um aber auch kleine Abweichungen frühzeitig zu erkennen, nahm ich ein altes Oszilloskop zu Hilfe. Der "Elmo SP-deLuxe" gibt pro Bild einen elektronischen Impuls ab (diente für die Zweiband-Vertonung), den ich über Kabel auf den Eingang des Oszilloskops leitete, und somit sichtbar machte. Die Zeitablenkung des Oszis stellte ich so ein, dass der Impuls bei der korrekten Frequenz von 16,667 B/sec auf der Mitte des Schirms still stand.

   

Wanderte der Impuls nach rechts, lief der Projektor zu langsam, driftete der Impuls nach links, so lief der Apparat zu schnell. In der Praxis zeigte sich, dass der "Elmo SP-deLuxe" nach einer Warmlaufphase äusserst stabil lief, so dass ich während des Transfers nur selten minimal nachregeln musste.

Nun werden die Wenigsten genau solch einen Projektor und ein Oszilloskop zur Verfügung haben. Da hilft nur eine längere Warmlaufphase, und eine aufmerksame Überwachung des Bildes auf dem Kontrollmonitor. Nimmt man ein zunehmendes Flimmern wahr, muss man sehr feinfühlig nachregeln, wobei man leider nicht auf Anhieb sieht, ob die Abweichung in Richtung "schneller" oder "langsamer" geht.

Ich kam jedenfalls dank des oben beschreibenen Aufbaus ohne weitere elektronische Unterstützung zu flimmerfreien Aufnahmen.