Speicherung und Lagerung

digitaler Medien

Gut gelagert, kann Filmmaterial fast unversehrt 100 Jahre und mehr überdauern, und auch meine ältesten Filme haben bereits bis zu 50 Jahre in einem einfachen Schrank ganz gut überstanden. Dabei zeigt der alte Kodakchrome II-Doppelachtfilm noch weitaus bessere Farben als der "neuere" Kodakchrome 40-Super-8-Film, der oftmals eine starke violette Farberschiebung aufweist.

Liegt unser Material nun in digitaler Form vor, vorführbereit auf DVD, DVD-DL oder Blue-ray, stellt sich ebenfalls die Frage, wie es die nächsten Jahrzehnte überdauern soll. Leider sind DVDs, besonders die selbstgebrannten, in ihrer Haltbarkeit recht begrenzt. Will man nicht seine ganze mühsame Arbeit aufs Spiel setzen, muss man unbedingt Backups anlegen, wobei hier Sticks und Festplatten den Vorzug gegeben werden sollte.

Besonders geeignet sind SSD-Festplatten, die keine beweglichen Teile mehr enthalten, und somit auch für Langzeit-Archivierung gut geeignet sein müssten. Und wer ganz sicher gehen will, sollte doppelte Backups auf zwei verschiedenen Festplatten machen. Diese Extra-Ausgabe sollten einem die Mühe und Arbeit eines Film-Transfers wert sein.

Bei der Bearbeitung fallen eine Reihe von Projekten, Zwischenstufen, Zwischenprodukten und Hilfsdateien an, die alle im gerenderten Endprodukt ihren Niederschlag finden, also später nicht unbedingt notwendig sind. Wer will, kann sie löschen, und nur die fertige HD-Endversion aufbewahren. Ich habe es mir angewöhnt, und bin gut damit gefahren, auch alle Hilfs- und Zusatzdateien der ganzen Bearbeitung aufzubewahren, was es ermöglicht, die Bearbeitung nachzuvollziehen, oder auch korrigierende Eingriffe in frühere Bearbeitungsstadien vornehmen zu können.

Haben wir einen Einzelbild-Transfer vorgenommen, füllen auch Ordner mit vielen, vielen GB an einzelnen Filmbildern die Festplatte(n). Nach dem Rendern zu einem Video könnte man die eigentlich löschen. Aber gelöscht ist schnell, und irgendwann kommt vielleicht die Reue, also investiere ich lieber ein paar Euro mehr in Speicherplatz.

Selbstverständlich bewahren wir die Video-Dateien in HD-Qualität auf, in der wir auch die ganze Bearbeitung durchgeführt haben, auch wenn wir unsere Silberlinge derzeit vielleicht nur in DVD-Auflösung brennen. Für HD gibt es heute schon Blu-ray, ebenso ist Wiedergabe von USB-Sticks möglich. Und auch für zukünftige Datenträger und Speichertechnologien können wir mit HD sicher sein, das maximal Erreichbare aus unseren Filmen herausgeholt zu haben.

Es gibt bei der digitalen Langzeitspeicherung noch einen anderen Haken: Wessen PC kann heute noch Floppy-Disks lesen? So ist es auch fraglich, ob unsere heute gängigen Video-Formate und Codecs in 20 oder 30 Jahren auch noch lesbar sind. Das bedeutet, dass das Material zu gegebener Zeit in die neuen Formate umkopiert werden muss, sonst haben wir irgendwann nur noch Festplatten voll mit Nullen und Einsen, die wir nicht mehr auswerten können.

Mit Backups und Umkopieren in die jeweils neuen und aktuellen Formate kann man jedenfalls davon ausgehen, das Bestmögliche für den Erhalt unserer digitalen Schätze getan zu haben.

Auf keinen Fall sollte man das originale, analoge Filmmaterial wegwerfen!

Im kommerziellen Bereich sind die DVDs zwar auf dem Rückzug zu Gunsten von Speicher-Sticks und Direct Streaming, aber für die private digitale Schmalfilm-Sammlung sind sie noch immer interessant. Dabei sollte man, wenn möglich der Blu-ray-Variante den Vorzug geben. Besonders wenn mehrere kürzere Filme auf einer Scheibe Platz finden, hat man bei DVDs den Vorteil, ein hübsches Menü erstellen zu können, über welches man bestimmte Filme gezielt anwählen kann.

Zur Erstellung von entsprechenden ISO-Dateien benutze ich die Freeware "DVDStyler", ohne Schnickschnack, aber völlig ausreichend, und zum Brennen der Scheiben kommt die bewährte Freeware "ImgBurn" zum Einsatz.

Wegen ihres guten Rufes bevorzuge ich die Rohlinge von "Verbatim", und die fertig gebrannten DVDs bewahre ich in den handelsüblichen Hüllen auf, wo sie lichtgeschützt sind, und dann auch noch in etlichen Jahren störungsfrei abspielbar sind.