Camcorder

Anforderungen für den Film-Transfer

Für einen gelungenen Film-Transfer müssen wir an den verwendeten Camcorder eine Reihe von Anforderungen stellen, wobei davon auszugehen ist, dass alle ein hochauflösendes HD-Bild liefern:

Grundvorausetzung ist, dass alle Automatiken abstellbar sind, und die Einstellungen manuell vorgenommen werden können:

1. Fokussierung

2. Belichtungszeit

3. Blenden-Einstellung

4. Weissabgleich

Die Automatiken würden zu ständigen, unkontrollierten Regelvorgängen führen, was logischerweise vollkommen unerwünscht ist. Typischerweise wird vor der Aufnahme der Weissabgleich auf das Projektionslicht durchgeführt, dann bei eingelegtem Film bei einer gut belichteten Szene die Blendenöffnung des Camcorders eingestellt und fixiert, das Bild sowohl am Projektor als auch an der Kamera so scharf wie möglich eingestellt, und es muss sichergestellt sein, dass die Verschlussgeschwindigkeit 1/50 sec beträgt.

Die Kamera sollte über ein leistungsstarkes optisches Zoom verfügen, 14-fach sollte es sein, so dass man ein evtl. vorhandenes digitales Zoom nicht einsetzen muss, da es etwas an Bildqualität kosten kann.

Hilfreich kann eine Einstellmöglichkeit auf einen "Cine" oder "Cinema-Modus" sein, bei dem eine Anpassung der Kontrast-Kennlinie an die des Filmmaterials vorgenommen wird. Kurz gesagt, liefern Videos harte, kontrastreiche Bilder, während bei photo-chemischem Film die Kennlinie flacher verläuft, was zu mehr Abstufungen in den mittleren Tönen führt, also zu mehr Details in dunkleren Partien des Bildes.

Für die Umsetzung meines Projektes "Transfer durch Abfilmen vom Bildfenster" suchte ich 2011 nach einem geeigneten Kamera-Modell, und landete bei einer "Canon Legria HF M306", ein Gerät, das alle vorgenannten manuellen Einstellungen zuliess, in diversen Tests in punkto Bildqualität gut abschnitt, und ich sie obendrein für rund 300 € auch preiswert bekam.

Einige Technische Daten:

Aufnahmesystem:  AVCHD Videokompression: MPEG-4 AVC/H.264

Bildsensor:  1/4-Zoll CMOS, etwa 3.890.000 Pixel

Objektiv:  f=4,1-61,5 mm, F:1,8-3,2, 15fach optisches Zoom

Größe der Videoaufnahmen:  MXP-, FXP-Modus: 1920 x 1080 Pixel

HDMI OUT-Anschluss

Das Gerät erfüllte meine Erwartungen, was die Handhabung und vor allem die Bildqualität betrifft, in vollem Umfang. Ich zeichnete die Filme im FXP-Modus auf einer Speicherkarte auf, Versuche im MXP-Modus hatten keine wahrnehmbare Verbesserung in der Bildqualität erkennen lassen. Über eine USB-Verbindung liessen sich die Daten dann auf die Festplatte des PC zur weiteren Bearbeitung übertragen.

Ab 2014 benutzte ich die Kamera auch für das Projekt "Einzelbild-Transfer" (Frame by Frame), hatte hierbei aber oft damit zu kämpfen, dass die Kamera nach einer gewissen Zeit einfach abschaltete. Bei diesem Bild-für-Bild-Verfahren muss die Kamera stundenlang (120-m-Filmrolle ca. 6-7 Stunden) eingeschaltet bleiben, was sie gelegentlich nicht durchhielt. Ich tippe auf einen internen Überhitzungsschutz, konnte aber kein Muster erkennen, nach welchen Kriterien sie abschaltete. Manchmal hielt sie 10 Stunden durch, dann war's ihr schon nach 30 Minuten zu viel!

Gegen Abschluss der Transfer-Arbeiten zeigte sich dann noch eine flimmernde Pixel-Linie im Bild, was mich zum Ankauf eines günstigen Gebrautgerätes gleichen Typs veranlasste, um die Arbeit ordentlich abschliessen zu können. Man sieht, beim Einzelbild-Transfer leistet die Kamera Schwerstarbeit, wofür sie nicht unbedingt konzipiert ist.