Der Halbbild-Fehler bei Echtzeit-Transfer
Meine Lösungsansätze

1. Zeitlupen-Transfer

Der Projektor "ELMO SP-deLuxe" besitzt einen Zeitlupengang, durch Umschaltung eines Getriebes. Wenn man damit den Filmtransfer durchführt, läuft der Film um 1/3 langsamer, d.h. jedes Einzelbild wird nicht nur 3 Mal projiziert (Dreiflügelblende), sondern 9 Mal.  Auch hierbei ist bei exaktem Abgleich der Geschwindigkeit kein Helligkeitsflackern festzustellen.

Das so entstehende Video muss dann bei der Nachbearbeitung auf 300% Geschwindigkeit eingestellt werden, um wieder normale Bewegungsabläufe zu bekommen. An dem gerenderten Rohvideo sind dann diese Fehlerbilder kaum noch zu beobachten. Ich hätte die Sache weiter verfolgt, aber ich war mit der Bearbeitung der Filme bereits sehr weit fortgeschritten, und hatte keine Lust auf einen völligen Neuanfang.
 

2. Ändern der Bildwiederholrate


 

In meinem Schnittprogramm "Corel Video Studio X4" gibt es unter dem Menü

"Wiedergabegeschwindigkeit/Zeitraffer"

folgende Einstellung:

Bildwiederholrate "2", Geschwindigkeit 100%.

Mit dieser Einstellung werden immer zwei aufeinander folgende Bilder unterdrückt, also statt der Bilder 1/2/3 sieht man nur noch 1/1/1. Erwischt man die richtige Abfolge, werden so auch die Bilder mit dem Halbbild-Fehler unterschlagen. Allerdings wird der Bewegungsablauf dadurch sichtbar ruckeliger.

Das kann man relativ gut kaschieren, indem man die Szene erst mit der o.g. Einstellung smart-rendert, und dann mit dem "Mercalli"-Filter glättet. Nach einem erneuten smart-render-Vorgang kann die so bearbeitete Szene in das Projekt eingefügt werden.

Probleme bei diesem Verfahren gibt es besonders, wenn sich bei Schwenks gleichzeitig Objekte oder Personen durchs Bild bewegen. Dann macht sich dieser stroboskop-artige Effekt stark bemerkbar, und da hilft auch kein "Mercalli" mehr.

Insgesamt kommen dabei mässige bis ganz erstaunliche Ergebnisse heraus, in jedem Fall nicht schlechter, aber oft besser, als die Methode des Herausschneidens von Einzelbildern.

 

3. Herausschneiden von Einzelbildern

Das ist eine echte Strafarbeit, aber bei manchen Schwenks war der Halbbild-Fehler so penetrant (besonders bei N-8-Filmen), dass ich die Fehlerbilder Stück für Stück aus einer Szene herausgeschnitten habe. Diese Szene wurde dann smart-gerendert, und anschliessend durch Anpassung der Geschwindigkeit wieder auf die ursprüngliche Länge gebracht. Ein Glätten des Bewegungsablaufes mit dem "Mercalli"-Filter sorgte auch hier oft für ein passables Ergebnis.


In der Praxis habe ich oft die Methoden 2 und 3 angewendet, die Ergebnisse verglichen, und das bessere behalten.