Willkommen auf meinen Reise-Seiten!

 

In den Jahren von 1967 bis 1983 konnte ich zahlreiche interessante und spannende Auto-Reisen unternehmen, durch Südeuropa, in den Nahen und Mittleren Osten, und nach Afrika nördlich des Äquators.

Wie Zugvögel zog es uns jedes Jahr hinaus in Teile der Welt, die mit dem Auto erreichbar waren.

Zunächst unterwegs mit zwei Freunden in variabler Besetzung, fuhr ich dann später mit meiner Freundin, Partnerin, Ehefrau los, die diese Art der Fernreisen genauso mochte wie ich.
 

    

Die finanziellen Mittel waren bescheiden, Improvisation statt Perfektion war angesagt. Als Reisefahrzeug diente das vorhandene Alltagsgefährt, das oft genug bis an seine Grenzen belastet wurde. 

Übernachtet wurde im Zelt, und wenn das nicht möglich oder ratsam war, auch in billigen Absteigen, oder auch einfach auf den Sitzen im Auto.


Ich besass in diesen Jahren erst einen VW-Käfer, dann einen Ford Escort Kombi, der zwar reichlich Raum bot für das Gepäck, doch leider zu klein war, um darin schlafen zu können.

Ein Campingbus war unser Traum, aber es fehlte das Geld zur Verwirklichung dieses Wunsches.
 

Dann konnte ich zufällig für 100 DM einen alten VW-Bus (Modell T1 von 1959) vom Schrottplatz erwerben.

Mit wenig Mitteln liebevoll zum Campingbus hergerichtet, hatten wir mit diesem Vehikel endlich den Luxus eines kleinen, kompakten Appartements, vereint mit einer beachtlichen Geländegängigkeit.        (www.wilu-story.es)
 

     


Bei den Vorbereitungen halfen uns Reiseführer von Polyglott, Goldstadt und Mai's Weltführer. Wichtige Planungsgrundlagen waren auch die Globetrotter-Handbücher von Klaus und Erika Därr, Rolf Schettler und Bernd Tesch.

 

Unser Konzept war, mit dem eigenen Auto zu reisen. Die Variante mit Flugzeug und Hotels kam uns gar nicht in den Sinn. Sie entsprach nicht unserer Art zu reisen, und wäre auch viel teurer gewesen.

Wir packten den Wagen voll mit Zeltausrüstung, Werkzeug, Ersatzteilen, Kanistern und Konserven, und dann ging es los, geleitet von einer Auswahl guter Reiseführer und Strassenkarten.

Die hatten wir natürlich schon vor der Abreise gründlich studiert, und uns einen groben Reiseplan erarbeitet. Bei aller flexiblen Handhabung half uns solch ein Plan, die vor uns liegenden Strecken und Etappen besser einschätzen zu können.

Und oft genug waren wir gezwungen, unsere Pläne wegen regionaler politischer Konflikte anzupassen.

Als z. B. im Sommer 1974 die Zypernkrise ausbrach schien es, als sei unsere geplante Persien-Reise bereits in Jugoslawien zu Ende. Griechenland und die Türkei machten mobil, die griechisch-türkische Grenze war geschlossen!

Wir blieben länger auf Kreta, zum Glück entspannte sich die Lage wieder, und wir kamen doch noch zum Persischen Golf.


      

Im Sommer 1976 nahm unsere Nordafrika-Tour eine unerwartete Wendung. Von Ägypten und Libyen kommend, wurden uns in Tunis die Einreise-Visa für Algerien verweigert, nachdem man uns drei Wochen lang hingehalten hatte. Es blieb nur die Fähre nach Genua.

Auch auf unserer grossen Reise zur Elfenbeinküste zwangen uns politische Querelen zu Änderungen des Reiseablaufs und der Route. Die Einreise nach Marokko wurde verweigert wegen der gültigen algerischen Visa in unseren Pässen, ein Putsch in Obervolta (heute Burkina Faso) verlief glimpflich und bedeutete nur Abwarten in Niamey, aber Ghana machte seine Grenzen dicht, so dass ein geplanter Transit und die Rückreise über Togo und Benin nicht möglich war.

Jetzt im Rückblick zu behaupten, solche Unwägbarkeiten machten den Reiz von Individualreisen aus, wäre ziemlich übertrieben.

 

Der eigentliche Reiz solcher Reisen lag für uns in der zeitweisen Freiheit und Selbstbestimmung. Innerhalb des zeitlichen und finanziellen Rahmens konnten wir Vieles nach Wunsch und Neigung festlegen. Gefiel uns ein Ort nicht, so reisten wir weiter. Fühlten wir uns an einem Ort besonders wohl, so blieben wir ein paar Tage länger. Bekamen wir einschlägige Tipps, dann passten wir unsere Reiseroute entsprechend an.

Unterwegs machten wir viele nette und interessante Bekanntschaften. Manche waren nur flüchtig für einen Abend, mit anderen verbrachten wir längere Zeit, und fuhren ein Stück der Strecke gemeinsam.

Und manchmal erwuchsen daraus auch lang anhaltende Freundschaften.

Es waren Gleichgesinnte, die Länder und Leute und die bedeutensten Sehenswürdigkeiten auch auf eigene Faust erkunden wollten.

So wurde jede dieser Reisen auch zu einem kleinen Abenteuer.

    

Gab es auch Gefahren? Von bewusst erlebten Gefahrenmomenten kann ich nicht berichten. Natürlich lauern überall auf der Welt Risiken und Gefahren, ob im Strassenverkehr, oder in grossen Städten. Aber das gilt in gleichem Masse auch für zuhause, nur dass man sich dort daran gewöhnt hat, und die Gedanken daran leichter verdrängen kann. Über dieses "gewöhnliche" Mass hinaus waren wir als Personen nie wirklich in Gefahr.

Vielmehr haben wir in vielen Situationen grosse Hilfsbereitschaft angetroffen, und unzählige Male wurde uns eine Gastfreundschaft zu Teil, die uns fast beschämte. Würden wir in Deutschland so einen Spanier, Griechen, Türken, Syrer oder Perser, den wir auf der Strasse aufgegabelt haben, bei uns aufnehmen?

Die besonderen Risiken waren eher Erkrankungen, mögliche Autopannen, oder schlimmstenfalls Opfer eines Diebstahls oder Raubes zu werden. Oder auch, sich in der Wüste heillos zu verfahren.

Gegen Krankheiten halfen Prophylaxe in Form von Impfungen und Hygiene, eine sorgfältige Wahl des Zelt- und Schlafplatzes sowie auch die Meidung bestimmter Stadtviertel minimierte die Gefahr von Dienstahl und Raub. Und in der Wüste halfen gutes Kartenmaterial und ein Kompass, das Schlimmste zu vermeiden.

Wichtig war immer zu erinnern: "Lag die Hauptpiste links oder rechts von uns?"

     

Heute hilft GPS bei der Orientierung , doch im Übrigen sehen sich Reisende in vielen Gegenden, die wir völlig problemlos bereisen konnten, heute weit höheren Gefahren ausgesetzt als wir damals. Religiös verbrämter Hass und Terror haben sich in vielen Köpfen festgesetzt, wovor man ja selbst in Europa nicht mehr sicher ist. Ich bewundere oft den Mut, mit dem manche Globetrotter heute bestimmte Gefahrenzonen bereisen.

Auf diesen Seiten kann man meine, bzw. unsere Reisen virtuell nacherleben, sei es, weil man selbst einmal ähnliche Touren unternommen hat, oder weil man zwar davon geträumt hat, aber diesen Traum nie verwirklichen konnte.

Oder aber einfach nur aus Neugierde und Interesse.

Gewidmet sei diese Homepage meinen ehemaligen Mitreisenden, ohne die die grossen und die kleinen Fahrten so nicht möglich gewesen wären, und auch den vielen Zufallsbekanntschaften, die wir unterwegs gemacht haben. Mit einigen haben wir nur ein paar Stunden geplaudert, mit anderen haben wir längere Etappen gemeinsam zurückgelegt, bis wir uns wieder trennten, und jeder seiner Wege fuhr. Auch das waren wertvolle Begegnungen, die zum Gelingen der Reisen beitrugen.

Der englische Philosoph und Wissenschaftler Sir Francis Bacon hat schon vor 400 Jahren festgestellt:

Er hatte recht! In diesem Sinne, gute Reise!