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Ägypten - Libyen - Tunesien
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Am nächsten Tag gehen wir an Bord der Fähre "Espresso Cagliari", und um 14.30 Uhr legt sie ab, es geht nach Afrika! Die Überfahrt ist ruhig, das Wetter gut. Allmählich macht sich Langeweile breit, so spielen wir ein paar Runden „Malefitz“ in der Cafeteria. Des Nachts schlafen wir dann in bewährter „Kreta-Manier“ in den Schlafsäcken an Deck. (Karte)
An nächsten Abend, gegen 18.30 Uhr, laufen wir im Hafen von Alexandria ein. Die Passformalitäten finden bereits an Bord statt. Als wir von der Fähre runterfahren, beginnt das stundenlange Zoll-Drama. Bis wir alle Papiere zusammenhaben, die Versicherung abgeschlossen haben, und auch die ägyptischen Zollkennzeichen angebracht sind, ist Mitternacht vorbei. Wir atmen auf, als wir den chaotischen Zollhof endlich verlassen können, und übernachten neben einer Tankstelle.
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Am nächsten Tag stossen wir auf den Montassah-Palast, mit seiner grossen Parkanlage. Gegen ein Bakschisch zeigen sich die Wärter unseren Campierplänen geneigt, und man weist uns einen Platz an der Mauer zu. Auf der anderen Seite der Mauer tost der Stadtverkehr, aber sonst haben wir hier unsere "Ruhe".
Wir baden im Meer, trinken Tee und Coca Cola in einem der zahlreichen Strassencafés an der Meerespromenade "Corniche", und besichtigen den Serapis-Tempel.
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Nach drei Tagen in Alexandria rollen wir auf der "Desert Road" in Richtung Kairo. Auf halbem Wege kommt der Abzweig zu den Klöstern von Wadi Natrun. Vor der Pforte des Klosters "Deir es Abba Pschoj“ müssen wir etwas warten, bis uns ein schwarz gekleideter, vollbärtiger Mönch öffnet. In einem Besucherzimmer tragen wir uns in ein Gästebuch ein, dann bringt man uns Tee. Schliesslich tritt ein anderer Mönch ein, der uns nun durch die Klosteranlage führt. Eine interessante Angelegenheit. (Karte)
Wir fahren weiter nach Gizeh, campieren in Sichtweite der berühmten Pyramiden in "Sahara City". Das ist ein Ausflugslokal mit einigen Bungalows, wo es Wasser gibt und Toiletten, und einige andere Reisende stehen auch hier.
Unser erster Ausflug führt zum Ägyptischen Museum. Jetzt im Verkehrschaos von Kairo offenbart unser Auto einen Mangel: Seine Hupe ist viel zu mickrig.
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In dem Museum verbringen wir dann fast 3 Stunden. Zwar ist es hochinteressant, doch sind wir nach den hohen Erwartungen auch ein wenig enttäuscht. Es ist unübersichtlich, verstaubt und düster.
Wesentlich besser präsentiert sich hingegen das Islamische Museum, das uns sehr gut gefällt.
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Hoch oben auf dem Zitadellenhügel thront die Moschee des Mohammed Ali von 1857, und nach deren Besichtigung schauen wir uns auch noch die sich gegenüberliegenden Moscheen des Sultan en-Nasir und des Sultan Hassan an, aus dem 14. bzw. 15. JH. Sie sind auch Nichtmoslems zugänglich.
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Lange stöbern wir in der Traditionsbuchhandlung "Lehnert & Landrock" herum, und streifen hinterher noch durch die Gassen des Khan-Khalili-Bazars, wo uns Kairo bis jetzt eigentlich am Besten gefällt.
Kairo |
Gut gefällt uns auch die Moschee des Ibn Tulun, die aus dem 9. Jahrhundert stammt, und die älteste original erhaltene Moschee Kairos ist. Leider befindet sie sich in einem traurigen Erhaltungszustand.
Höhepunkt ist die Besichtigung der Pyramiden von Gizeh. Gesehen haben wir sie ja nun schon oft, wir campieren ja in Sichtweite, aber nun gehen wir hinein!
Die Pyramiden von Gizeh |
Durch einen engen und niedrigen Gang kommen wir zunächst in die Grabkammer der Cheops-Pyramide. Hier drinnen ist es furchtbar schwül und beklemmend. Dann in die Grabkammer der Chefren-Pyramide, dort ist’s genauso drückend. Keine Reliefs, keine Malereien, doch die Anlage als solche, und das Gefühl, mitten in der Pyramide zu sein, ist interessant und eigenartig. |
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Kamelführer vor bekannter Kulisse. Geheimnisvoller Sphinx, auch ohne Nase eindrucksvoll
Dann entschliessen wir uns, zum Sonnenuntergang noch auf die Cheops-Pyramide zu klettern. Obwohl wir müde sind, reizt uns das sehr. Doch gleich kommt einer daher, das sei verboten. Nach 10 Piaster Bakschisch pro Person drückt er alle Augen zu. Plötzlich ist nichts mehr verboten.
Die Pyramiden von Gizeh |
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Die gewaltigen Steinquader hinaufzukraxeln ist ganz schön anstrengend, um so überwältigender ist der Blick von hier oben, und das Gefühl, an einem ganz besonderen Ort zu sein.
Nach drei Tagen in Kairo und Gizeh fahren wir ein Stück südwärts, und besichtigen die antiken Stätten von Sakkarah Nord, der Nekropole des alten Memphis, am Rande der Wüste. Wir beginnen mit der Stufenpyramide des Djoser, kommen an weiteren kleineren Pyramiden vorbei, und steigen hinab in die Grabräume des Serapeums, wo man heilige Apis-Stiere in riesigen Granitsarkophagen beisetzte. |
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Von der alten Residenz Memphis ist nicht mehr viel erhalten. Bedeutenste Funde sind der Alabastersphinx und der liegende Koloss, der in einer Halle untergebracht ist..
Wir verlassen das Niltal und halten uns nach Westen, erreichen so die Oase El Faiyum. Auf der Suche nach einem Übernachtungsplatz bringt uns Essam, ein freundlicher junger Mann, zum Gouverneursclub, und dort erhalten wir tatsächlich Erlaubnis, vorne am Eingang zu campieren. Gerade machen wir es uns gemütlich, da werden wir zum Clubhaus zitiert. Hier auf der Terrasse sitzt der Gouverneur von El Faiyum, zusammen mit zwei Freunden, und nach einleitenden Höflichkeiten erzählt der Gouverneur von seiner kürzlichen Reise nach Deutschland. Und er stellt uns Sondergenehmigungen für verschiedene Besichtigungen in Aussicht. (Karte)
Zusammen mit Freund Essam sind wir am nächsten Morgen um 9.45 Uhr auf der Distriktverwaltung, Abteilung Tourismus. Als Gegenleistung für die Genehmigungen müssen wir erst mal einige Traktätchen über Berlin und seine Verwaltung vom Deutschen ins Englische übersetzen, und dann startet ein anstrengendes Programm.
Zunächst besuchen und besteigen wir die Hawara-Pyramide. Rund um die Pyramide erstreckt sich ein Gräberfeld, und Tausende von Menschenknochen liegen im Sand verstreut. Auch Mumienbinden liegen umher, und sogar ganze Mumienteile! Unfassbar!
Die Pyramide von Hawara |
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Unterwegs zur Pyramide von Illahun bewerfen uns Kinder mit Steinen. An einem Militärposten halten wir an, und ich zeige unsere Genehmigungen vor.
Amüsiert sehe ich, wie der Wachposten Wasser aus einem Blechbecher trinkt, auf dem in grossen Lettern "Insect Killer" steht. Der Becher ist aus einer leeren Insekten-Spraydose angefertigt. Zwei Soldaten steigen zu uns in den Wagen, und begleiten uns zur Pyramide. Sie sitzen hinten drin, und haben einen Mordsspass mit unserem Ventilator. |
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Wir besteigen also die Pyramide von Illahun, dürfen aber von oben keine Aufnahmen machen, wegen der Nähe zu einem Flugplatz.
Wir wollen zu einer Grabkammer hinabsteigen, als wir plötzlich fürchterlich erschrecken. Essam war vorausgegangen, doch unverhofft stürzt er schreckensbleich aus dem Loch heraus, als sässe ihm der Leibhaftige im Nacken!
Auf seinem Rücken festgekrallt, sitzt eine Schleiereule, mindestens genauso erschrocken wie er. Als sich der Schreck legt, bricht natürlich ein allgemeines Gelächter aus, und Essam fühlt sich in seiner Ehre gekränkt. Wie wir anschliessend sehen, hat die Eule in ihrer Angst auch noch ihren Darm entleert.
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Zum Abschluss unseres Aufenthaltes in El Faiyum trinken wir in der Stadtmitte, in einem Strassenlokal neben den Wasserrädern, einen Karkahdeh, einen kalten Aufguss aus Malvenblüten. Dann verabschieden wir uns herzlich von Freund Essam, und schenken ihm zum Andenken ein kleines, englisches Wörterbuch. (Karte) |