Im
Spätsommer 1975, am Ende einer langen Tour nach Persien und Afghanistan,
entdecken wir in Kretas Süden den kleinen Ort Plakias. Hier gefällt es uns auf
Anhieb sehr gut. Wir landen in einer Taverne am Ende der Dorfstrasse, die
Tische stehen direkt am Ufer, unter schattenspendenden Akazien.
Es sind nette Leute hier, viele Gäste gibt es ohnehin nicht. Wir freunden uns rasch mit zwei
Motorradfahrern an, Stefan und Karl-Ernst aus Würzburg. Gerne sitzen wir mit
ihnen zusammen vor Sofias Taverne, quatschen und blödeln, oder spielen ein paar
Partien des neu erlernten Tavli-Spieles.
Die Wirtsleute sind ein Fischer namens Jorgo, und seine temperamentvolle Ehefrau Sofia. Tochter
Virginia hilft auch mit. Es geht hier sehr familiär zu, und mit viel
Vertrauen. Sofia ist
unbestritten die "Königin" von Plakiás. Durch ihre herzliche, urige,
aber auch resolute Art ist sie eine der Attraktionen des Ortes.
Eine Mordsgaudi haben wir, als die Wutz von Sofia und Jorgo aus dem Garten ausbüchst, und vor dem
Restaurant auftaucht. Stefan entdeckt sein Talent als Schweinetreiber, und als
Virginia hinzukommt gelingt es den beiden, das Tier wieder anzubinden.
Zum Baden fahren wir gerne zu den schönen Stränden Damnoni und Amoudi. Besonders in der kuscheligen Bucht
von Amoudi baden wir oft und gerne, und auch zum Schnorcheln ist es hier sehr
geeignet.
Inzwischen ist es Oktober, es wurde unbeständiges Wetter angesagt, und so ziehen die Fischer ihre Boote
aus dem Wasser hoch an den Strand. Das geschieht mit Hilfe einer einfachen, hölzernen
Winde, in Gemeinschaftsarbeit, bei der alle mit anpacken.
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