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Spanien - Portugal - Marokko - Algerien
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Mittagsimbiss auf dem Monte Hacho, bei phantastischer Fernsicht
Am nächsten Morgen fahren wir abermals zum Hafen, und passen eine Fähre ab, doch wieder vergebens. Wir werden die Rundfahrt durch Marokko und Algerien alleine machen müssen.
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Erleichtert, dass die Warterei ein Ende hat, fahren wir die paar Kilometer zur marokkanischen Grenze. Bei der Einreise schliessen wir eine obligatorische Autoversicherung für 10 Tage ab, und dann fahren wir über Tetouan, Larache und Rabat nach Casablanca. (Karte) |
Es gibt hier einen guten Campingplatz, auf dem wir unser kleines Zelt aufbauen. Er bietet warmes Wasser und genügend Schatten, und ist mit 2 DM pro Nacht pro Person sehr preiswert. |
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Bevor wir am nächsten Morgen weiterfahren, schauen wir uns in Casablanca ein wenig um. Das ist eine elegante, moderne Stadt, mit breiten Boulevards. Um die Mittagszeit brechen wir dann auf zu dem rund 240 Km entfernten Marrakech. Das ist keine grosse Entfernung, und doch liegen Welten zwischen diesen beiden Städten. |
Zunächst führt eine gute, zweispurige Strasse durch eine recht fruchtbare Ackerlandschaft, doch dann wird die Landschaft eintönig, und die eingestreuten kleinen Dörfchen machen einen eher elenden Eindruck. Einen Kontrast hierzu bildet die grüne Flussniederung des Oued Oum er Rbia, doch das ist nur ein kurzer Spuk, und wir durchqueren das unfruchtbare Gebiet des Rehamna.
Hinter Sikour des Rehamna hat die Polizei eine Strassensperre aufgebaut, sogar mit einem reifenfetzenden Hindernis quer über der Strasse.
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Weiter geht's durch flimmernde Hitze und ausgedörrtes Land, und dann sehen wir die Stadt Marrakech in dunstiger Ferne liegen. (Karte) Als Erstes suchen wir den Campingplatz, wo wir uns installieren. Unweit von uns haben haschende Franzosen ihr Matratzenlager aufgeschlagen, die haben sogar ein kleines Kind dabei. |
Am Abend statten wir dem berühmten Platz in Marrakech, dem Djema el Fna, einen Besuch ab. Hier herrscht orientalisches Treiben wie aus dem Bilderbuch.
Der Djema el Fna ist der Inbegriff eines orientalischen Marktplatzes
Den nächsten Vormittags verbringen wir auf dem Campingplatz. Ich wechsele einen Reifen, wir kommen mit einem netten Mainzer ins Gespräch. Dann brechen wir auf zu einem ausgedehnten Stadtbummel. Wir beginnen die Tour bei der Koutoubia, gehen dann zum Badi Palast, wo wir die hartnäckigen Führer abwimmeln. Der Eingang zu den Sadier- Gräbern ist etwas versteckt, aber wir finden ihn. |
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Dann bummeln wir duch den Souk und kaufen auch ein paar Souvenirs: Zwei Ledertaschen, einen Holzlöffel, und eine der typischen Teekannen.
Abends auf dem Campingplatz dringt öfters Gekreische von den Damentoiletten. Hier hat ein Witzbold ein totes Chamäleon auf Kopfhöhe in den Türrahmen gehängt.
Am nächsten Morgen besorgen wir uns Benzingutscheine, und verlassen gegen 13 Uhr die Stadt. Wir sehen offizielle Limousinen mit Polizeieskorte, ob König Hassan hier zu Besuch ist?
Unser heutiges Tagesziel ist Ouarzazate südlich des Hohen Atlas. Auf dem Weg in die Berge stehen überall Steinverkäufer, bieten ihre Funde an. (Karte) In 1.470 m geht es über den Pass Tizi n’Ait Imguer, und dann führt die Strasse über eine vegetationsarme Hochfläche. |
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Oben auf dem Pass des Tizi n’Tichka, in 2.260 m Höhe, lassen wir uns auf einen Handel mit den Steinsuchern ein. Die wollen alles, und können alles gebrauchen, z.B. Hemden und Uhren. Schliesslich tauschen wir eine Druse mit Quarzkristallen gegen ein altes Hemd ein.
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Wir verlassen die Strasse, und folgen auf einer unbefestigten Piste dem Lauf des Oued Mellah, zu dem rund 15 Km entfernten Festungsdorf (Ksar) von Ait-Benhaddou. Es besteht aus mehreren ineinander verschachtelten Kasbahs, und es wundert nicht, dass es schon vielfach als Kulisse für Filmaufnahmen gedient hat, meist für historische Hollywood-Produktionen. |
Am Ortseingang von Ouarzazate herrscht ein "Bauboom", denn hier entstehen mehrere grosse Hotels. Wahrscheinlich soll der Tourismus angekurbelt werden. (Karte) Auf dem Campingplatz stellen wir unser kleines Zelt auf. Der Platz ist sehr staubig, und die sanitären Anlagen sind "türkischen" Zuschnitts. Aber es gibt viel Schatten, das ist wichtig. |
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Dann gehen wir Abendessen, und landen im "Restaurant des Etudiants", das ist gut, und die Bedienung ist sehr nett.
Zum Früstücken am nächsten Morgen suchen wir ein Café auf, wo man auch sehr freundlich zu uns ist. Überhaupt sind die Menschen hier sehr nett, und unterscheiden sich in vieler Hinsicht wohltuend von ihren Landsleuten weiter nördlich. Anschliessend unternehmen wir einen ausgedehnten Rundgang durch die imposante Kasbah von Taourirt, auch hier werden wir nicht angequatscht, und keiner bettelt uns an. |
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Wir unternehmen einen Rundgang durch die engen Gassen der Kasbah
Um 13.00 brechen wir auf zu einer Tagestour in das 170 Km südlich gelegene Zagora. An mehreren Kasbahs vorbei kommen wir in eine unwirtliche Steinwüste.
Die Strasse steigt an in das Bergland des Djebel Tifernine, die Landschaft besteht aus zerklüftetem Gestein, durch die krassen Temperaturunterschiede in Geröll und Schutt verwandelt. Dann geht es wieder talwärts, und wir erreichen die Oase von Agdz. (Karte)
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Ab dort führt die Strasse direkt durch das Tal des Oued Draa. Eine Kasbah an der anderen reiht sich entlang des Flusstales, in dem Fischreiher und Kuhreiher zu beobachten sind. Dattelpalmen winken herüber mit gelben Fruchtständen, und zwischen den Palmen sind Maisfelder angelegt.
Wir folgen nun dem Lauf des Oued Draa, und viele Kasbahs säumen das Tal
Wir erreichen Zagora. Hier wurde eine Baumallee gepflanzt, und ein Springbrunnen ziert den zentralen Platz, sonst gibt es hier nicht zu sehen, es ist ein wenig interessanter Ort. (Karte) Aber es ist ein "Tor zur Sahara", denn von hier führen Wüstenpisten weiter nach Süden. Es gibt auch eine Piste nach Erfoud, die soll aber nicht empfehlenswert sein. |
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Ein liebevoll gemaltes Schild zeigt in die Richtung von Timbouktou. Das regt die Phantasie an, und weckt Sehnsüchte.
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Es gäbe zwar hier auch eine Zeltmöglichkeit, doch wir treten nach einer Pause die Rückfahrt an. Wir fahren die gleiche Strecke wieder zurück, erleben dabei ein phantastisches Abendrot, und sind um 18.30 Uhr wieder in Ouarzazate, wo wir den Abend auf dem Campingplatz verbringen, bei Pfefferminztee und Canasta-Spiel.
Nachdem wir unser Zelt eingepackt haben, verlassen wir Ouarzazate in Richtung Osten, auf der sogenannten "Route des Kasbahs". Viele dieser alten Wohnburgen sind aber verlassen und zerfallen. (Karte)
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Gegen Mittag erreichen wir die Piste, die nach links in das Tal des Dadés, und zur rund 25 Km entfernten gleichnamigen Schlucht führt. Wir folgen dem Wasserlauf, kommen an einer Reihe von Kasbahs vorbei, und queren mehrere Wadis. Bunt gekleidete Berberfrauen und Kinder sind unterwegs, Lastkamele scheuen, als wir mit dem Auto vorbeikommen.
Dann wird der fruchtbare Streifen schmaler, das Tal wird enger, und schnürt sich schliesslich zu einer grossartigen Schlucht zusammen, der "Gorge du Dadés". Wir fahren noch ein Stück weiter auf der Piste, die sich nun in Serpentinen den Berg hinauf windet, und kehren dann um.
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Weiter geht's auf der Hauptstrasse, die hier sehr staubig und in schlechtem Zustand ist. Goulmina ist der nächste grössere Ort. Hier gibt es eine Reihe touristischer Einrichtungen, wie Campingplatz, ein Schwimmbad, und recht viele kleine Hotels und Restaurants. Die Dorfanlage ist recht schön, und weist auch einen kleinen Park auf.
300 Km ab Ouarzazate kommen wir an einer Kaserne vorbei, welche die Stadt Ksar-es-Souk ankündigt. Überall wird gebaut, und es ist viel Militär unterwegs. Wir folgen nun dem Lauf des Oued Ziz nach Süden, zu dem Ort Erfoud in der Oase Tafilalet. (Karte)
"Erfoud und Rissani" |
In Erfoud campieren wir wieder am Schwimmbad, an einem schattigen Platz an der Mauer
Dort angekommen, suchen wir die Sportanlage mit dem Schwimmbecken auf. Hier kann man auch campieren, so stellen wir das kleine Zelt an der Mauer auf. Dann drehen wir erfrischende Runden in dem Schwimmbecken, herrlich! Es gibt hier Umkleidekabinen und Duschen, und auch Toiletten, aber die haben keine Wasserspülung. Dafür werden sie von netten Kröten bewohnt, die wohl dieses Ambiente schätzen.
Am Schwimmbecken treffen wir einen jungen Engländer, in die Lektüre eines Buches vertieft. Er heisst Jim, wird Jimfred genannt, ist als Tramper unterwegs, und fragt, ob wir ihn nach Norden mitnehmen können. (Karte)